Naturkatastrophen: Online-Landkarte zeigt Risiko für jeden Haushalt

Weltweit sind verheerende Naturkatastrophen im Anstieg – und auch Österreich ist betroffen. Die Menschen unterschätzen jedoch die Gefahr, warnen der österreichische Versicherungsverband VVO, das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Die Österreicher müssen sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auf immer häufigere und heftigere Wetterextreme einstellen. Neben zahlreichen regionalen Schäden ist etwa alle drei Jahre mit einer Naturkatastrophe zu rechnen, die mehr als 200 Mio. Euro an versicherten Schäden herbeiführt. „Durch die Topografie in Österreich gilt jedes Bundesland als Risikogebiet für Naturkatastrophen. Leider unterschätzen immer noch viele Menschen dieses Risiko“, sagt VVO-Präsident Generaldirektor KR Mag. Dr. Othmar Ederer.

Alle Regionen betroffen

Nach wie ist die persönliche Gefahreneinschätzung der Österreicher gering, wie Erhebungen des KFV zeigen. Bedroht fühlt man sich am stärksten von Unwettern (80% Gefährdung), Stürmen (71%), Blitzschlag, Hitze und Schneechaos (jeweils rund 65%). Rund die Hälfte der Befragten nimmt auch eine Gefährdung durch Hochwasser wahr, nur eine Minderheit sieht Muren (34%), Erdbeben (29%) oder Lawinen (23%) als Bedrohung. Die Menschen unterschätzen diese Gefahren stärker als bislang angenommen, so KFV-Direktor Dr. Othmar Thann. „In Österreich gibt es keine Region, die nicht von Extremwetterereignissen betroffen ist. Risiken und Risikozonen sind den Menschen zu wenig bekannt.“ So wissen derzeit nur 40% der Befragten, dass sich ihr Wohnort in einer Hochwassergefährdungszone befindet.

Online-Landkarte zeigt persönliches Risiko

„Viele Anzeichen sprechen dafür, dass extreme Wetterereignisse in den nächsten Jahren häufiger werden“, sagt Dr. Michael Staudinger, Direktor der ZAMG. Die ZAMG arbeite daher mit ihren Partnern zum einen an maßgeschneiderten Warnungen für die jeweiligen Nutzer, zum anderen an langfristigen Schutzmaßnahmen.

„Besonders wichtig ist, dass die österreichische Bevölkerung aktiv präventiv tätig wird“, so Ederer. Einfach zu bedienende Tools wie die Risikolandkarte HORA ermöglichen eine exakte Gefahreneinstufung für jeden einzelnen Haushalt in Österreich via Mausklick (http://www.hora.gv.at/). „Mit diesem Tool kann man sofort feststellen, ob und in welcher Gefahrenzone man sich befindet und Vorkehrungen treffen.“