Versicherung nach Maß: Zielgruppenkonzepte für Freiberufler

Der Trend zur Spezialisierung macht vor dem Versicherungsmarkt nicht halt. Immer mehr Versicherer entwickeln Zielgruppenkonzepte für Berufsgruppen, Vereine und Interessenverbände – „und beziehen die nötige Marktnähe aus einer engen Zusammenarbeit mit Maklern“, weiß Franziska Schaefer, Marketing Managerin für den Maklervertrieb bei Hiscox Deutschland.

Innerhalb der letzten 15 Jahre habe sich die Zahl der Selbstständigen in freien Berufen beinahe verdoppelt: „Für jede noch so spezielle Dienstleistung findet sich mittlerweile ein Anbieter“, so Schaefer. Um erfolgreich zu sein, setzen Freiberufler immer stärker auf Nischen. Mit der Folge: „Je individueller das Angebot von freien Dienstleistern, desto individueller sind auch deren berufliche Risiken.“ Um diese speziellen Risiken zu decken, reichen klassische Berufshaftpflicht-Polizzen meist nicht aus.

Spezielle Risiken passgenau versichern

Dass es passgenaue, preiswerte und im Idealfall flexibel anpassbare Lösungen braucht, zeigt das Beispiel eines Maklers, der auf freiberufliche Übersetzer fokussiert ist. Er hatte einen Fall, in dem durch falsch übersetzte Frachtpapiere ausländische Kunstwerke nicht rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung in ein Museum geliefert werden konnten. Das betroffene Museum forderte 19.000 Euro Schadenersatz für den entstandenen Imageverlust.
Das spezifische Risikopotenzial dieser Berufsgruppe lasse sich laut Schaefer über ein maßgeschneidertes Produkt besser und kompakter versichern als über eine unübersichtliche Kombination aus Einzelversicherungen.“
Nachdem der Versicherer das Marktpotenzial der Zielgruppe geprüft hat, werden die Berufsrisiken kalkuliert, Deckungssummen festgelegt und das Kaufverhalten der potenziellen Kunden analysiert. Dann kommt es zur konkreten Umsetzung, wobei die neue Versicherungslösung je nach Komplexität innerhalb weniger Wochen oder Monate Marktreife erlange.
Auf dem britischen Markt sind die Zielgruppenkonzepte bereits erfolgreich etabliert. Die Vorteile seien laut Schaefer:

  • Die Versicherten können über ihren Makler die Versicherungslösung mitgestalten.
  • Durch den Einsatz von Spezialisten, die die Zielgruppe genau kennen, kann die Bearbeitungszeit deutlich verkürzt werden.
  • Der Makler kann seinen Kunden individuelle Lösungen anbieten und wird selbst zum Experten in der Nische.
  • Durch die Abdeckung von Marktnischen schärft das Unternehmen sein eigenes Profil

AGCS: Risiko für Betriebsunterbrechungen wird immer höher

Das Risiko für Betriebsunterbrechungen steigt unaufhaltsam. Der Betriebsunterbrechungs(BU)- Anteil an einem Schadenfall in der Sachversicherung ist heute wesentlich höher als vor zehn Jahren. Er liegt derzeit bei über zwei Mio. Euro und ist damit ein Drittel höher als der Durchschnittswert für die reinen Objektschäden (rund 1,6 Mio. Euro). Das zeigt eine aktuelle Studie der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), dem Spezialversicherer der Allianz für Unternehmens- und Industrierisiken.

Ausgelöst werden Betriebsunterbrechungen überwiegend durch menschliche Fehler oder technisches Versagen, weniger durch Naturgefahren. Brände und Explosionen sind mit 59% weltweit die häufigste Ursache von BU-Schadenfällen, sie verursachen durchschnittliche BU-Kosten von 1,7 Mio. Euro.

Die zunehmende Vernetzung der Unternehmen, globale Lieferketten und verschlankte Produktionsprozesse verstärken das Risiko für BU-Schadenfälle, so Chris Fischer Hirs, CEO der AGCS. „Waren in der Vergangenheit nur ein oder zwei Unternehmen von einem großen Brand und einer Explosion betroffen, können heute eine Vielzahl von Unternehmen, ja sogar ganze Wirtschaftszweige in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Große Gefahren in Auto- und Halbleiterbranche

Der geographische Ursprung von BU-Schäden verlagert sich mit der Produktion in Richtung Asien. Werden dort Produktions- und Logistik-Cluster von Naturkatastrophen oder Explosionen beschädigt, können die Auswirkungen weltweit Rückwirkungsschäden verursachen.

Besonders gefährdete Branchen sind Automobil-, Halbleiter und Stromproduktion sowie petrochemische Anlagen. Die höchsten BU-Schäden werden in den Versicherungssparten Energie (Durchschnittswert 3,69 Mio. Euro) und Sachversicherung (2,21 Mio. Euro) registriert, gefolgt von Technischen Versicherungen (0,9 Mio. Euro) und Unterhaltung (0,3 Mio. Euro).

Cyber-Attacken, politische Gewalt, Streiks, Pandemien und Stromausfälle sind die BU-Risiken der Zukunft. Sie könnten Unternehmen enorm schaden, ohne dass Sachwerte oder Gebäude beschädigt werden. Gleiches gilt auch für behördliche Zugangsrestriktionen oder die Schließung von Lufträumen.

In der Studie hat die AGCS mehr als 1800 BU-Großschäden aus über 68 Ländern analysiert, die zwischen 2010 und 2014 passiert sind und sich auf insgesamt über drei Mrd. Euro belaufen. An diesen Schadenfällen war AGCS entweder als Führungsversicherer oder Konsortialmitglied beteiligt.

Weniger Unternehmen, schlechteres Ergebnis und stabile Prämien: so sieht Österreichs Versicherungsbranche aus

Weniger Unternehmen, schlechteres Ergebnis und stabile Prämien: so sieht Österreichs Versicherungsbranche aus (ac) Zusammenschlüsse, ein Prämienplus und ein Rückgang des EGT prägen die Bilanz der österreichischen Versicherungswirtschaft. Die genauen Zahlen sind im kürzlich veröffentlichten FMA-Bericht zu sehen.

So hat sich die Anzahl der Versicherungsunternehmen seit 2010 von 105 auf 94 verringert. Gründe für mehr Übernahmen und Zusammenschlüsse sind vor allem Kosteneinsparungen.

Eher düster sieht das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) aus: dieses ist von 2013 auf 2014 um 11,3% auf 1.351 Mio. Euro zurückgegangen (siehe Grafik). Auch in den nächsten Jahren werde es laut FMA für VU eine Herausforderung sein, ihre Profitabilität auf dem bisherigen Niveau zu halten.

Am stärksten zurückgegangen ist das versicherungstechnische Ergebnis von 2013 auf 2014 in der Schaden- und Unfallversicherung – nämlich um 37,3%. In der Lebensversicherung ist es ein Minus von 24,1%, in der Krankenversicherung sind es um 16,6% weniger.

Stabile Prämien und niedrige Versicherungsdurchdringung

Stabil entwickelt haben sich die Prämien. So war 2014 das Prämienwachstum (+2,8%) stärker als das BIP-Wachstum. Treiber dafür waren vor allem Einmalerläge in der Lebensversicherung.

Wirft man einen Blick auf 2015, so sind die Prämien im ersten Halbjahr um 3,5% auf 9,6 Mrd. Euro gestiegen. Dennoch erwarten die Unternehmen für das gesamte Jahr einen Rückgang der verrechneten Prämien um 0,6%.

Was die Versicherungsdurchdringung (Relation von Prämien zu BIP) betrifft, liegt Österreich mit 5,2% im Mittelfeld der EU – auf Platz 13 von 25 (Quelle: Swiss Re). Spitzenreiter sind hier die Niederlande, Finnland und Großbritannien. Am schlechtesten schneiden Rumänien, Bulgarien und Griechenland ab.

Trotz der relativ geringen Versicherungsdurchdringung sieht die FMA künftig nur begrenzten Spielraum für ein Prämienwachstum. Grund dafür: die Realeinkommen sinken, zugleich fallen steuerliche Begünstigungen von Versicherungsprämien weg.

 

DONAU: neue Krebsversicherung mit Zweitmeinung von Spezialisten

(ac) Als zweiter Anbieter in Österreich bringt die DONAU Versicherung ab Jänner 2016 ein Produkt auf den Markt, das sofortige Leistung bei der Diagnose einer bösartigen Krebserkrankung bringt. Neu dabei: Der Versicherte kann sich eine medizinische Zweitmeinung von international renommierten Experten einholen lassen.

Als erster Partner in Österreich arbeitet die DONAU Versicherung mit MediGuide zusammen, einem amerikanischen Anbieter für medizinische Zweitmeinungen mit Ärzteteams in weltweit führenden medizinischen Zentren. „Unsere Kunden können sich auf sehr einfache Weise eine professionelle Stellungnahme von internationalen Topärzten einholen lassen, die dann gemeinsam mit dem Hausarzt besprochen wird. Laut unserem Partner hat eine Harvard Studie belegt, dass durch die Zweitmeinung der Behandlungsplan in mehr als 80 % der Fälle verbessert werden konnte“, so Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler (Foto).
Nachdem der Kunde mit MediGuide Kontakt aufgenommen hat, holt das Unternehmen die Befunde ein und schlägt drei, auf die jeweilige Krebsart spezialisierte Krankenhäuser vor. Der Versicherte wählt gemeinsam mit seinem Arzt ein Krankenhaus für die Zweitmeinung aus und erhält innerhalb von zehn Tagen eine Behandlungsbeurteilung und –empfehlung. Die Zweitmeinung können DONAU Versicherungskunden auch für ihre Kinder bis zum 25. Lebensjahr einholen.

 

Drei mögliche Versicherungssummen und vereinfachte Gesundheitsprüfung

Die DONAU Krebsversicherung kann mit einer Versicherungssumme von 25.000 Euro, 50.000 Euro oder 100.000 Euro abgeschlossen werden. Es wird nur eine vereinfachte Gesundheitsprüfung (zwei Fragen) verlangt. Kinder der versicherten Person im Alter von drei bis 18 Jahren sind bis zu einem Drittel der Versicherungssumme bzw. bis maximal 11.000 Euro prämienfrei mitversichert. Abschließbar ist die Krebsversicherung ab 18 bis höchstens 60 Jahre. Der Kunde kann eine Indexierung der Prämien zur automatischen Anpassung der Versicherungsleistung wählen.